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Das Dilemma in der Ideenentwicklung

Für eilige Leser: InsightArt Kompakt (PDF) zum Download


„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt.“ Thomas Watson, Chef von IBM, 1943

Selbstverständlich werden Innovationen heute Nutzer-orientiert entwickelt, an den Bedürfnissen der Nutzer ausgerichtet, denn sie sollen ja erfolgreich sein. Faszinierende Ideen entstehen jedoch oft scheinbar aus dem Nichts: die spinnerte Vision eines kreativen Erfinders oder Designers, an deren Erfolg keiner geglaubt hat – außer der Kreative selbst … und dann eines Tages revolutioniert die Idee die Welt oder auch nur eine bestimmte Branche. Jeder will das Neue plötzlich haben und keiner hat’s geahnt (auch nicht Thomas Watson).

Der Tod jeder visionären Idee ist das Vorab-Urteil der Menschen, denen das visionäre Denken nicht zu Eigen ist, oder die es aus guten Gründen vermeiden. Fragt man z.B. Konsumenten in einer repräsentativen Stichprobe, was sie sich wünschen, dann hätte Henry Ford schnellere Pferde gezüchtet, aber keine Autos gebaut. Sie können sich eine ferne und zunächst fremdartig wirkende Idee nicht vorstellen. Neues und Ungewöhnliches kann zudem beängstigten, oder es verlangt von einem, seine Gewohnheiten umzustellen und das ist lästig, zumal man mit den alten Gewohnheiten doch gut zurande kommt.

Dann also doch Ideen ohne den potentiellen Nutzer entwickeln? Dabei wird allerdings unterschlagen, dass die meisten visionären Ideen scheitern – und zwar gerade weil sie dann eben doch an den Wünschen und Bedürfnissen der meisten Menschen zu weit vorbei gehen. Richtig bleibt aber dennoch, dass es selten zu revolutionären Ideen kommt, wenn man sich zu sehr an dem orientiert, was die meisten Menschen sich wünschen. Ein Dilemma!

Das Dilemma lösen

Ideen entstehen aber nicht wirklich aus dem Nichts. Hinter jedem erfolgreichen Produkt steckt eine Vision, z.B. der Traum vom Fliegen, vom Schlaraffenland oder von der menschlichen Unsterblichkeit – und auch hinter eher profan erscheindenden Konsumentenwünschen stecken solche Visionen.

Analysiert man aus den Konsumentenwünschen diesen visionären Kern heraus, dann kann man sich eine ähnliche Ausgangslage schaffen wie die des genialen Erfinders: Man orientiert sich aber dennoch im Kern an den Wünschen der Menschen. Das Dilemma lässt sich also auflösen. Durch die Erforschung des visionären Kerns in den Konsumentenwünschen lassen sich auch „spinnerte“ Ideen entwicklen, die die Bedürfnisse der Menschen treffen. Ziel bei der Entwicklung von InsightArt war es, dies in einem pragmatischen und flexiblen Prozess zu bündeln.

InsightArt ist die erste Forschungs- und Entwicklungsphilosophie, die sich konsequent und systematisch an tiefenpsychologischen Insights zum Konsumenten ausrichtet. Sie ermöglicht auch bzw. gerade deshalb das Entwickeln von „spinnerten“ Ideen, die an den unterschwelligen Visionen der Menschen ansetzen. Sie eignet sich für die Entwicklung von Strategien, Produktinnovationen, Kommunikationsdesigns etc., also für alle Innovationen, die den richtigen Nerv der Konsumenten treffen müssen, um erfolgreich zu sein.

 F&E zusammen denken

Bei technischen Innovationen findet Forschung und Entwicklung als zusammenhängender Prozess in F&E-Abteilungen statt. Werden Kreationen für Einzelkunden entwickelt – z.B. ein Architekt entwirft ein Haus für einen Kunden – ist Konsumentenforschung nicht nötig, weil der Architekt selbst mit seinem Kunden im Gespräch ist und nur dessen individuellen Bedürfnisse kennen muss. Produktentwicklungen für den „Massen“markt benötigen jedoch die Erforschung von Motiven und Bedürfnissen einer Stichprobe der Zielgruppe. Die Übernahme der Konsumentenforschung von Profis (Marktforschung) ist hier sinnvoll.

F. und E. werden getrennt und Marktforschung und Kreation haben inzwischen derart verschiedene Kulturen und Haltungen entwickelt, dass sie sich kaum noch verstehen und oft nicht einmal gut leiden können („Die halten sich nicht an unsere Forschungsergebnisse!“ /  „Die lassen uns keinen Raum zum kreativen Experimentieren!“). Dieser Graben hat oft die Folge, dass die Innovationen dann doch am Konsumenten vorbei gehen – trotz Nutzer-orientiert – oder nur mäßig innovativ sind, weil sie nur noch auf die alltäglichen Wünsche der Konsumenten reagieren, anstatt diese mit faszinierenden neuen Möglichkeiten zu überraschen.

In der InsightArt-Philosophie wird F&E wieder zusammen gedacht.

Grundlagen von InsightArt

InsightArt wurde sowohl auf der Basis kreativer Praxis und psychologischer Forschungserfahrung entwickelt, als auch auf der Grundlage eines Forschungsprojektes zur Psychologie des kreativen Denkens (mehr zum Forschungsprojekt)

Auf den folgenden Seiten wird die Philosophie InsightArt ausführlich vorgestellt. Alle möglichen Schritte und sämtliche nützliche und mögliche Verfahren werden im Einzelnen beschrieben. Im konkreten Innovationsprojekt muss  je nach Zielsetzung, Anspruch und Zeithorizont jedoch immer nur eine Auswahl an Schritten und Verfahren aus der umfassenden InsightArt-Philosophie eingesetzt werden. Sie können dieses Kompendium komplett durcharbeiten, sollten sich aber dafür etwas Zeit nehmen. Sie können aber auch in den vorgestellten Verfahren stöbern und nützliche Tools, z.B. zur Forschung, Visualisierung oder Kreativtechniken für sich entdecken, die Sie auch anwenden können, ohne der gesamten InsightArt-Philosophie in all ihren Schritten zu folgen. Hierzu sei jedoch angemerkt: Verfahren sind Werkzeuge und keine Zauberformeln!

weiter zur ausführlichen Beschreibung: InsightArt Prozess