Eigene Techniken entwickeln

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Eigene Techniken entwickeln

Es heißt oft – und nicht selten zu Recht – dass  Marktforschung (bzw. die Erforschung der Bedürfnisse und Wünsche der Konsumenten) die Ideenentwicklung eher behindert als fördert. Sie baut Grenzen auf, vor allem Denkgrenzen: man hängt zu sehr an den konkreten Wünschen und Aussagen der Konsumenten fest.

Bei InsightArt werden die psychologischen Insights in die Kreativitätstechniken eingebaut, um diese Begrenzungen im Denken zu verhindern. Die Ideenentwickler werden nicht mit Forschungsergebnissen belastet, und sie werden nicht mit dem ganzen Informations-Input in ihrem kreativen Denken lahm gelegt. Psychologischer Code und Umgangsformen befinden sich auf einem höheren Abstraktionsgrad als konkrete Konsumentenwünsche und öffnen dadurch den Möglichkeitsraum für neue Ideen.

Im InsightArt-Prozess reichen daher auch i.d.R. keine Standard-Kreativitätstechniken, wenn man solche Techniken für einen Workshop benötigt. Versucht man immer mit denselben Verfahren an Aufgaben heran zu gehen, ist die Gefahr groß, auch immer dieselben Ergebnisse zu generieren. Man sollte also auch mit den Verfahren/Techniken kreativ umgehen. Man muss also Kreativitätstechniken an die jeweilige Aufgabe anpassen, oder sogar ganz eigene Techniken entwickeln.

Plant man keinen Workshop, sondern entwickelt Ideen alleine (Desk-Creation) oder im kleinen Team, ist die Entwicklung und Anwendung von Kreativitätstechniken nicht nötig. Folgende Ideenschlüssel-Fragen-Liste kann dann die Ideenentwicklung unterstützen: PDF Fragen-Liste

Aber wie entwickelt man eigene Techniken, wenn man einen Workshop plant?

Grundlagen zur Entwicklung von Kreativitätstechniken

Kreative Prinzipien

Analysiert man verschiedene Kreativitätstechniken, stößt man immer auf ähnliche Prinzipien der kreativen Denkoptionen. Prinzipien sind zu verstehen als Denk-Zutaten, so wie es auch in Spielen immer wiederkehrende Elemente gibt, z.B. Spielkarten, Würfel, Spielfiguren etc. Folgende Liste ist absichtlich nicht vollständig, denn grundlegend beim kreativen Denken ist, dass auch neue Prinzipien (oder Kombinationen davon) hinzukommen können.

In Kreativitätstechniken findet man folgende Prinzipien:

  • Kombinieren
  • Eliminieren
  • Zerlegen
  • Erweitern
  • Umkehren
  • Analogien übertragen
  • Blickrichtung ändern
  • Zufallsfaktor
  • Widerspruch
  • Umstrukturieren
  • Umdeuten
  • etc.

Das und mehr sind die Elemente, mit denen man bei der Entwicklung von Techniken arbeiten kann

Kreative Prozessregeln

Ebenfalls ähnlich zu Spielen besitzen Kreativitätstechniken einen bestimmten Ablauf-Prozess. Es gibt verschiedene Schritte, die aufeinander aufbauen, z.B. (am Beispiel der Technik: Morphologische Tabelle)

  • Schritt 1: Gesamtes in Elemente zerlegen (z.B.: Form, Farbe, genutzte Energiequelle, Anzahl der Räder etc.)
  • Schritt 2: Für die einzelnen Elemente Variationen / Alternativen überlegen: z.B. Farbe: grün statt rot, Energiequelle: Strom statt Benzin
  • Schritt 3: Neue Elemente versuchsweise miteinander kombinieren
  • Schritt 4: Versuchsweise Kombinationen auf ihre Sinnhaftigkeit überprüfen und sinnvolle Kombinationen auswählen
  • Schritt 5: Elemente wieder zusammensetzen und aus sinnvollen Kombinationen Gesamtkonzept einer neuen Idee entwickeln

In der Regel folgen diese Prozessschritte einer bestimmten Logik: Zuerst wird das Thema geöffnet und ausgeweitet, in einen größeren Zusammenhang gebracht,  um sozusagen den Tellerand zu verlassen und den Horizont zu erweitern. In den späteren Prozessschritten wird es dann wieder auf die konkrete Aufgabenstellung heruntergebrochen.

Kreative Medien / Materialien

Man kann bei den Kreativitätstechniken mit verschiedenen Medien arbeiten:

  • Begrifffe
  • sinnliche Gestaltungen
  • Rollenspiel
  • Ausflüge zu realen Orten des Geschehens
  • Rituale (z.B. Ideen werden im Prozess zwischen den Teilnehmern ausgetauscht wie beim Brainwriting 653)
  • Bewegung (z.B. Brainrace)
  • etc.

Es können auch verschiedene Materialien eingesetzt werden:

  • Listen / Formulare
  • Karten
  • Vorgefertigte Bilder (Bildkarten)
  • Skizzenmaterial (Papier und Stifte/ Farben)
  • Modellierungsmaterial (z.B. Knete)
  • Digitales Konstruktionsmaterial (z.B. CAD- Programme)
  • etc.

Für die Entwicklung eigener Kreativitätstechniken ist zudem wichtig:

  • Auf der Basis des psychologischen Codes und der Konkretisierung der Umgangsformen (Farben), sowie der Auswahl der Zielgruppe (bevorzugte Farbe), für die Ideen entwickelt werden sollen, wird die kreative Fragestellung formuliert
  • Es werden die Ideenschlüssel ausgewählt. Die Auswahl richtet sich danach, ob das Ziel der Ideenentwicklung eine Optimierung sein soll oder auch eine disruptive Neuentwicklung gesucht wird. Bei Produktgruppen, bei denen die Farben weiß und (hell)blau stark überwiegen, reichen i.d.R. die inkrementellen Schlüssel (Variation, Optimierung, Konzentration/Expansion) nicht aus
  • Teilweise sind auch andere Schlüssel bei bestimmten Farben naheliegend: zu Gelb, teils auch Braun passt oft gut der Schlüssel Antipolation, zu Rot der Schlüssel Konzentration/Expansion. Ob bei Violett und Grün eine Variation reicht, eine Alternative oder sogar Metapolation nötig ist, hängt davon ab, wie stark diese Farben in der Produktgruppe vertreten sind, also sie eher Käufer oder eher Nicht-Käufer sind
  • Achtung: die Schlüssel lassen sich jedoch nicht eins zu eins den Farben zuordnen!

Wie Techniken aussehen können, die sich an den Ideenschlüsseln orientieren, siehe im Menü oben: Techniken für ..