Entstehung von InsightArt
Alles fing mit der Teilnahme an einem Seminar zur Erfindungsmethode TRIZ (Wikipedia) bei Dr. Dietmar Zobel an, der auch mehrere lesenswerte Bücher zu TRIZ geschrieben hat. Die Systematik von TRIZ war sehr überzeugend. Als Experten für den Consumer-Bereich vermisst man bei TRIZ jedoch eben jenen: Den Konsumenten und seine Bedürfnisse. TRIZ eignet sich vor allem für technische Erfindungen.
Die erste Idee, die zu InsightArt führte, war also: Eine Art TRIZ entwickeln, das aber an der Konsumentenpsychologie ausgerichtet ist.
In unserem Forschungsprojekt zur Psychologie des kreativen Denkens und kreativer Prozesse (kann man hier downloaden) wurde eine Ahnung zur Gewissheit. Nicht nur Künstler oder Designer bedienen sich des sinnlichen Denkens (Visualthinking), um Ideen zu entwickeln, sondern es handelt sich um eine Grundbedingung des kreativen Denkens. Was sich gerne „intuitiv“ nennt, ist im Grunde nichts anderes als sinnliches Denken.
Die meisten Kreativtechniken berücksichtigen das sinnliche Denken jedoch nur mäßig oder manchmal auch gar nicht, abgesehen vielleicht von Design Thinking (Wikipedia), wo es aber nur sehr oberflächlich eingesetzt wird und nicht als systematisches Denkwerkzeug, so wie es von Profikreativen genutzt wird. Die Rolle, die Vorstellungsbilder in der Psychologie spielen, ist zwar grundsätzlich bekannt, wird aber in der psychologischen Forschung selten konsequent genutzt.
Die zweite Idee, die zu InsightArt führte, war also: Das sinnliche Denken viel stärker zu berücksichtigen und die Macht der Bilder konsequenter zu nutzen.
Bei der Verknüpfung von Erforschung der Konsumentenbedürfnisse mit Ideenentwicklung zeigte sich jedoch ein weiteres Problem. Wenn sich die Ideenentwickler erst intensiv mit den Ergebnissen der Forschung auseinandersetzen müssen, um die Ideen daran anzusetzen, ist das viel zu aufwändig. Erhalten sie aber nur oberflächliche Infos, reicht das nicht. Gekonnt Regeln zu brechen – wie bei der Ideenentwicklung nötig – setzt voraus, dass man die bestehenden Regeln sehr gut kennt. Schüttet man die Kreativen in kurzer Zeit mit detailierten Infos zu ohne genügend Zeit, sich auch richtig hinein denken zu können, blockiert es die Ideenentwicklung eher.
Die dritte Idee, die zu InsightArt führte, war die Lösung dieses Dilemmas. Die Insights aus der Forschung können bei InsightArt so in die kreative Fragestellung, die Kreativitätstechniken und das visuelle Material eingebaut werden, dass die Ideenentwickler sie gar nicht kennen brauchen und trotzdem Ideen auf ihrer Basis entwickeln.
Mit der notwendigen Kompetenz in Psychologie (vor allem morphologische Psychologie und Gestaltpsychologie), Design, Kunst und Kreativität ausgestattet, haben wir 2009 angefangen, die InsightArt-Philosophie zu entwickeln. Wir haben Wert darauf gelegt, dass InsightArt ein stabiles Fundament besitzt. Das Konzept speist sich aus verschiedenen theoretischen und praktischen Quellen.
Theoretisch:
- Intensive Beschäftigung mit bestehenden Kreativmethoden wie TRIZ, CPS (Creative Problem Solving), Design for six Sigma etc., sowie der Analyse von ca. 200 Kreativtätstechniken
- Intensive Beschäftigung mit moderner Designforschung (v.a mit den jüngsten Entwicklungen zur praxisintegrierenden Forschung), design thinking research (Forschung darüber, wie Gestalter/Entwickler denken und vorgehen) und aktuellen Strömungen der Künstlerischen Forschung
- Literatur und Studien zur Psychologie der Kreativität (vor allem: Gestaltpsychologie, Kognitionspsychologie, Gehirnforschung, aber auch Analytische Psychologie, sowie eigene Studien), sowie Erfahrungsberichte aus der „best practice“
- Psychologie-Studium, sowie verschiedene psychologische Fortbildungen, z.B. in der Aktiven Imagination nach CG. Jung und der Kunsttherapie
- Studium der freien Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf
- Ausbildung und Erfahrung in Marketing- und Projektmanagement
Praktisch:
- Insgesamt (zusammen gerechnet) ca. 30 Jahre Erfahrungen mit der Konzeption und Durchführung von Forschungsprojekten zur Konsumenten- und Kulturpsychologie
- Lange Erfahrung mit der Entwicklung von Ideen in der Kreativwirtschaft (Produktentwicklung, Kunst, Design, Film, Cartoon, Musik etc.)
- Ständiger Austausch und Inspiration mit kreativen Kollegen (mit Künstlern, Musikern, Designern, Fotografen, Filmemachern, Computerkünstlern etc.)
- Praxisorientierte Fortbildungen in verschiedenen Kreativtechniken und -Methoden
- C.a. 15 Jahre Erfahrung aus der Konzeption und Moderation von Ideenentwicklungs-Workshops, Trendszenarien und Visionsentwicklung
InsightArt ist inzwischen aus dem Kinderbett aufgestanden und seit 2011 in verschiedenen Prokjekten für namhafte Unternehmen durchgeführt worden (siehe Referenzen), so dass sie hier als erprobte Methode veröffentlicht werden kann.
Wir, die Entwickler von InsightArt, sind übrigens: Monika Heimann und Michael Schütz. Wir sind gemeinsam Geschäftsführer des Unternehmens INNCH, innovation guided by research (Link zu unserer Webseite) und haben InsightArt nach den Erfahrungen aus vielen Projekten für gut befunden 😉
Inzwischen haben wir auch ein Buch geschrieben, das sich mit der Psychologie von Design befasst. Dies jedoch nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch, so dass es ein Praxishandbuch für Grafikdesigner, Artdirektoren, aber auch Marketingexperten ist: „Wie Design wirkt: Psychologische Prinzipien erfolgreicher Gestaltung“, Rheinwerkverlag, Bonn.
Es handelt von Maluma und Takete, Apollo und Dionysos und dem schiefen Lächeln der Mona Lisa. Es geht um Leben und Tod, Licht und Schatten, um spannende Bögen, goldene Schnitte und verbotene Zeichen, um Archetypen, starke Marken und schwache Bilder, aber auch Kitsch und Trash, und um eine ominöse Palintropos Harmonia und ganz viel Lebkuchenherzen.
Auf der Seite des Rheinwerk-Verlags können Sie ein komplettes Kapitel als Leseprobe herunterladen.
Wir hoffen, die Methode InsightArt hilft auch Ihnen in Ihrer Entwicklungsarbeit weiter und wünschen Ihnen viel Erfolg!